Kontakt

Sonja Lorenz

Dipl. Psychologin &

Systemischer Coach

 

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Wie du Krisen bewältigst

 

Wie geht es dir in der aktuellen Corona-Krise?

 

 

Veranstaltungen werden abgesagt, Restaurants und Geschäfte geschlossen, es gibt Ausgangssperren, laufend gibt es neue Nachrichten und Regeln, die wohl kaum jemand von uns hat so kommen sehen.

 

 

Wie gehst du mit den aktuellen Veränderungen um?

 

 

Viele Menschen sind verunsichert und fühlen sich überfordert. Krisen und Veränderungen – insbesondere solche, die wir nicht selbst angestoßen haben - gehen einher mit Schock, Verneinung und Ablehnung, bevor wir akzeptieren können, was ist. Bevor wir die neue Lage wirklich annehmen und für uns das Beste darauf machen können. Ein Modell zu diesen Phasen der Veränderung stammt von Elisabeth Kübler-Ross aus der Trauerberatung. Diese Phasen der Veränderung durchlaufen wir alle. Auch gerade in der Corona-Krise. 

 

Schock & Verneinung

„Das kann einfach nicht wahr sein.“

„Ich kann das gar nicht glauben.“

„Ich mache da nicht mit.“

Nach ersten Gerüchten oder Vorahnungen wird die Veränderung Realität. Es folgt ein emotionaler Schock, kurz oder länger andauernd. Dies hängt auch davon ab, welche Auswirkungen die Veränderung für den Betroffenen mit sich bringt. Oft will man nicht wahrhaben, was passiert; fühlt sich wie gelähmt. Alles soll wieder so sein, wie es war. Das betrifft bestimmt nur die Anderen. Verneinung. 

 

 

Verwirrung / Chaos / rationale Einsicht

Man beginnt, die Veränderung zu akzeptieren, und sich mit den neuen Gegebenheiten auseinander zu setzen. Unser Verstand fängt an, neue Lösungen für das Problem zu überlegen, oft gefolgt von Aktivität und Handlungen, wir funktionieren im Veränderungsmodus. Wir wollen die Veränderung mit unserem Tun schnell in den Griff bekommen und kontrollieren. Zwei Schritte vor und einen zurück in der Verarbeitung von all dem, was da geschieht – so kommt es einem manchmal vor. Die rationale Einsicht gelingt mal besser und mal schlechter. Denn bei großen Veränderungen brauchen wir Zeit, alles zu verarbeiten. Und in Zeiten, in denen täglich neue Veränderungen mit einer großen Krise einhergehen, umso mehr. Auch das ist normal.

 

 

Emotionale Akzeptanz

Langsam kommt auch im Herzen an, dass es nie mehr so sein wird, wie bisher. Dies ist oft das sogenannte „Tal der Tränen“. Man verarbeitet die Krise emotional und akzeptiert sie erst damit voll und ganz. Es geht um das wirkliche Loslassen alter Gewohnheiten und Gegebenheiten. Erst wenn das gelingt, kann man mit guter Energie weiter nach vorn schauen. 

 

 

Ausprobieren

Es geht darum, seinen eigenen neuen Weg mit den neuen Gegebenheiten zu finden. Man probiert aus. Einiges gelingt gut, anderes weniger gut. Es geht aufwärts; man erweitert seine Kompetenzen und hat die Situation zunehmend wieder selbst (mit) in der Hand. 

 

 

Neuland

Irgendwann ist man mit der neuen Situation vertraut. Das Neue ist normal geworden. Und aus jeder Krise und Veränderung lernen wir. Wir gehen mit neuen Erfahrungen und Kompetenzen aus Krisen hervor. Sie helfen uns, über uns und das Leben zu lernen, uns weiterzuentwickeln, Erfahrungen zu sammeln. Bei selbst gewählten Veränderungen gelingt uns dies oft etwas leichter und in kürzerer Zeit, aber auch bei Krisen, die wir uns nicht ausgesucht haben, gehört dies dazu. 

 

 

 

Auch in der Phase des Ausprobierens kann es übrigens vorkommen, dass man noch einmal in Unsicherheiten abrutscht, das Chaos im Kopf und Herzen wieder zunimmt, dass man Angst hat, traurig ist, wütend oder überfordert. Veränderungen verlaufen selten geradlinig und auch deren Verarbeitung nicht. Wichtig ist, immer wieder nach vorn zu schauen. Wichtig ist aber vor allem auch, sich die Zeit zur Verarbeitung zu nehmen, die man braucht. Das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Die Phasen können Stunden andauern, Tage, Wochen oder Monate. Je nach Veränderung und je nach Mensch. Alles ist gut, so wie es ist. Es gibt keine Abkürzungen, kein Richtig und kein Falsch. 

 

 

  • Erkennst du diese Phasen wieder?
  • Wo befindest du dich gerade im Veränderungsprozess?
  • Was brauchst du, um die Veränderung (weiter) gut für dich akzeptieren und verarbeiten zu können?

 

 

Schau einfach, was dir gut tut. Und hol dir Unterstützung, wenn du sie brauchst. Das kann zum Beispiel der Austausch mit Freunden und Familie sein. Oft hilft es schon zu erzählen, zuzuhören, Verständnis zu zeigen und Verständnis zu bekommen. Wenn du das Gefühl hast, dass du mehr Hilfe benötigst, dann such dir eine professionelle Unterstützung. Psychologen, Coaches oder Berater sind auch damit vertraut, Menschen in Veränderungsphasen zu begleiten.

 

 

Wir alle lernen gerade, mit der aktuellen Krise umzugehen, und das Beste daraus zu machen. Nimm dir Zeit, die aktuellen Veränderungen gut zu verarbeiten. Achte auf dich und auf andere. Und bleib gesund.

 

 

#stayhappyandhealthy