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Sonja Lorenz

Dipl. Psychologin &

Systemischer Coach

 

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Aus dem Leben von Roland

 

"Es gibt so Momente, wo Mensch zu Mensch spricht. Kein Status, kein Aufmandln, keine Scheu, keine Absichten."

 

Roland, was würden Sie in Ihrem Leben (anders) machen, wenn Sie wüssten, Sie könnten nicht scheitern?

Meine komischen Ideen einfach verwirklichen. Ich wollte schon als 12jähriger mein altes Kettcar zum Schwebescooter umbauen, wie ihn Luke Skywalker hatte. Ich hab nicht mal angefangen, denn der Elektromotor aus der alten Waschmaschine war mir einfach zu schwer.  Solche Ideen hab ich immer noch alle paar Jahre auf´s Neue.  

 

Wenn Sie anderen einen „Lebens-Rat“ geben könnten. Wie würde der lauten?

Meinungen nie von außen übernehmen, sondern sich die Zeit lassen, sie Schritt für Schritt selbst auf eigenen guten Gründen aufzubauen. Besonders die Meinung über sich selbst ist ja oft von Konventionen abhängig - und damit auch die Bewertung der aktuellen Lage, was man von sich selbst fordert und und und. Fängt man erst mal an, sich von außen zu beurteilen, verurteilt man sich zu schnell für scheinbare Fehler. Ich schätze, ohne Urteil führen Fehler zu wertvollen Einsichten. Aber ein Urteil bricht den Weg dorthin einfach ab.   

 

Was ist einer Ihrer Mini-Momente für eine Alltags-Auszeit?

Ich mache die Dachluken auf und lass Licht und Farbe rein.

 

 

Was macht Sie glücklich?

Es gibt so Momente, wo Mensch zu Mensch spricht. Kein Status, kein Aufmandln, keine Scheu, keine Absichten. Dann brummt da was im Brustkorb. Gibt es selten, kommt aber vor!

 

 

Welche skurrile, liebenswerte oder merkwürdige Eigenschaft haben Sie, über die Sie selbst schmunzeln müssen?

Ich glaub immer noch, ich wäre 19. Wenn ich mich im Fenster der U-Bahn spiegle, mit meinen Kopfhörern und Depeche Mode drauf, dann schmunzle ich über mich.

 

 

Was war eine der größten Herausforderungen in Ihrem Leben? Was hat Ihnen geholfen, sie zu meistern?

Konsequent zu handeln, obwohl ich mir damit selbst und noch jemandem einen bisherigen Stützpfeiler umhaute. Geholfen haben mir zuerst pure Wut (Zweifelsfreiheit), dann Glaube (Durchhalten), dann Neugier (Vorfreude auf das neue Leben).

 

 

Welche ist eine Ihrer wichtigsten Charaktereigenschaften in Bezug auf Ihren Beruf?

Das ist zuerst mal eine grundsätzliche Offenheit für Andere. Die Lebenswelten von Kunden, ihre Wünsche, Vorlieben aber auch ihre Grenzen wie sie sind zu akzeptieren und daraus was Verbindendes zu machen. Und dann noch innere Stabilität, denn im kreativen Kontext trifft Kritik unmittelbar den Urheber. 

 

 

Wenn Sie eine Entscheidung in Ihrem Leben ändern könnten. Welche wäre das und was würden Sie verändern?

Das wäre keine bestimmte einzelne Entscheidung. Mir wurde erst kürzlich bewusst, dass zu viele Selbstzweifel (gut genug? stark genug?) mitgeredet haben.

 

 

Worüber haben Sie zuletzt gelacht?

Mit meiner Lebensgefährtin über einen lustig-falsch verstandenen Zuruf von Zimmer zu Zimmer. Jürgen von der Lippe könnte daraus eine wundervolle Geschichte machen.

 

 

Wo ist Ihr Lieblingsplatz? Was tun Sie dort üblicherweise und wie geht es Ihnen dann?

Von unserem Balkon kann man über den Wald hinweg bis in die Eifel sehen. Der Wind weht, ich schnaufe durch, steh über den Dingen...

 

 

Was war ein besonders ungewöhnliches oder schönes Kompliment, das Sie bekommen haben?

"Sie polarisieren - aber ich mag das an Ihnen!" Das sagte mir vor fast 20 Jahren mein damaliger Abteilungsleiter nach einer Sitzung. Mich hat die Eigenständigkeit meines damals jungen Chefs schwer beeindruckt. Er ist mir noch immer ein Vorbild.

 

 

Was hat Sie zuletzt sehr berührt oder bewegt?

Bestimmte Szenen der Ausstellung "Wir Rheinländer". Die Parallelen zu Erzählungen meiner Familie in der Kriegs- und Nachkriegszeit erinnerten mich daran, dass sie alle viel jünger und simpler erzogen waren, und es doch geschafft haben. Keine Wahlmöglichkeit, Durchhalten, Vorfreude. Ich sehe Anfang 20jährige vor Trümmern und sehe den Unterschied zwischen Problem und Katastrophe.

 

 

 

Vielen Dank für's Teilen dieser Gedanken und Einblicke an Roland, 48, Marketingreferent aus Bonn